Das Spiel kurz vorgestellt:
Französische Soldaten und Diplomaten brachten die gebräuchlichste Version der Boule-Spiele, das „Pétanque“, nach Deutschland, insbesondere in den Südwesten mit, wo sie ab 1945 stationiert waren. Auch haben viele Urlauber das französische Nationalspiel entdeckt und bei uns bekannt gemacht. Weil es mit einfachen Mitteln an vielen Orten gespielt werden kann, findet es auch bei uns immer mehr Anhänger.
Das Spiel eignet sich für jeden. Es verbindet Menschen jeglicher Couleur und Herkunft. Unabhängig von Alter, Religion oder sozialem Status.
Ein Spieler braucht nicht viel Ausrüstung. Drei Stahlkugeln sind das Wichtigste, eine kleine Zielkugel aus Holz (die Sau, das Schweinchen) und ein Maßband. Wenn sich mindestens noch ein anderer gefunden hat, kann es schon losgehen, um auf einigermaßen festem und ebenem Untergrund ein „Tête-à-tête“ mit jeweils drei Kugeln zu spielen. Jeweils sechs Kugeln haben Mannschaften, die zu zweit gegen zwei weitere („Doublette“) oder zu dritt gegen drei weitere („Triplette“) spielen.
Pétanque bedeutet übersetzt „Haxen zusammen“ - gespielt wird also aus dem Stand. Die Grundregeln sind einfach. Das Ziel: Die eigenen Kugeln näher an der Sau positionieren als der Gegner. Nachdem alle Kugeln gespielt wurden, wird gezählt. Dabei ist jede Kugel, die näher an der Sau liegt, als die beste Gegnerkugel, einen Punkt wert. Wer zuerst 13 Punkte erreicht hat, ist Sieger.
Es gibt viele Raffinessen und viel Stoff zum Fachsimpeln und Diskutieren. Soll man „Legen“ oder „Schießen“ (was oft spektakulär für die Zuschauer ist, wenn man die Gegnerkugel mit einem satten Knall trifft), spielt man flach oder hoch und was hat der Boden an Tücken zu bieten. Das Messen ist eine höchst wichtige Angelegenheit; da geht es um Millimeter oder noch weniger... Spaß und gegenseitiges Frotzeln gehören natürlich auch dazu (solange es sich nicht um einen offiziellen Wettkampf handelt). Oft ergibt sich nach dem Spiel noch ein gemütliches Zusammensein am Platz, wenn bayerische und mediterrane Köstlichkeiten, Kuchen oder mal ein Flascherl Roséwein oder Pastis mitgebracht und genossen werden.
Natürlich gibt es noch viele Feinheiten, die man im Laufe der Zeit kennenlernt. Man möchte es zunächst nicht glauben, aber die Auswahl der richtigen Kugel spielt eine bedeutende Rolle. Unzählige Varianten an Kugelmodellen machen eine eigene Philosophie daraus, die richtige Kombination aus Durchmesser, Gewicht, Härtegrad, Riffelung und persönlichen Vorlieben zu finden.
Wer über das Freizeitspiel hinaus sportliche Ambitionen hat, beantragt über die PSG eine Lizenz des Deutschen Pétanque-Verbandes und kann sich damit zum Beispiel in der Bezirksliga und allen möglichen Turnieren deutschlandweit ganz offiziell mit anderen messen.
Wir sehen uns auf dem Platz in Trostberg!